Mit dieser Tour erfüllte ich mir einen Kindheitstraum. Die Natur erlebte ich sehr intensiv in diesen sechs Tagen. Die vielfältigsten Pflanzengemeinschaften, die verschiedenen Vegetationsstufen, die schönsten Täler mit den vielen Seen in den verschiedensten Blautönen, die glitzernden Bäche, die sich durch die Hochmoore schlängeln.
Wir trugen je einen ca. 3½ kg schweren Rucksack. Wasser füllten wir an Brunnen oder Quellen unterwegs auf.
Joggen das heisst auch laufen; den steilen Berg hinauf liefen wir schnell, da dies kraftsparender ist.
Start in Thusis, durchs Dorf hinauf, auf dem Wanderweg durch die schönen Bündner-Dörfer Urmein und Tschappina, zum Teil auf Teer, dem flachen Glaspass entgegen. Nach Inner Glas fällt es plötzlich steil hinunter – der Weg klebt richtig an der Wand – nach Safien Platz. Auf der Naturstrasse über Thalkirch zum Turrahus.
Vom Turrahus hinauf über den alten Walserweg zum Tomülpass. Angenehm fällt der Weg über die Alp Tomül hinab, durch ein schönes, kleines Tal. Zuerst durch Lärchenwälder dann einen langen, steilen Abstieg hinunter nach Vals.
Thusis – Tschappina und Safien Platz – Thalkirch fährt ein Postauto.
Vom Dorfplatz einen schönen Kurweg
mit leichter
Steigung und vielen Kurven hinauf zur Leisalp.
Wunderschönen Wanderweg über Alpwiesen (auf die
Markierungen und Steinmanndli achten) zur Fuorcla da
Patnaul hinauf. Sorgfältig absteigen! Steil über z.
T. rutschige Platten – Geröll, sehr steiles Weglein durch
Fels und Grasbänder und am Schluss steiler Abstieg durch den
Wald, aber alles ist neu und gut markiert! Bei Pardatsch
dem Strässchen folgend bis oberhalb Vrin P. 1474. Den
Alpweg hinauf über die Alp Diesrut zum Pass Diesrut
(lieber ohne Velo!). Wunderschönen Blick auf die Greina,
silbern glitzert der Weg – der Bach schlängelt sich durch die
Ebene. Zum Teil auf federndem Weg, durch Sumpf oder über
Bäche, durch die Greinaebene dem langgezogenen Passo
della Greina entgegen, er täuscht dich! Aber achte auf
die Fliessrichtung des Baches. Ein schöner steiler Plattenweg
führt dem Valle Camadra entgegen. Leider versperrte
uns Nebel (den einzigen während den ganzen sechs Tagen) den
Blick ins Tal. Immer wieder auf dem Wanderweg die Strasse
abkürzend das Tal hinaus bis endlich Campo Blenio
hinter einem Wald erscheint.
Auf der rechten Bachseite den Wald hinauf. Nach Ronco di Gualdo
über Alpweiden, am P. 1738 vorbei zur Alp di Boverina.
Durch eine grosszügige Landschaft mit Granitwänden (wie
ich sie liebe), an wunderschönen schwarzen Felsen vorbei zum
Passo di Gana Negra hinauf. Auf einem einfachen, leicht
abfallenden Weg zum Lukmanierpass. Etwas dem Lai da
Sotga Maria entlang bis zum südwestlichen Zipfel. Zuerst
hinauf über Felsplatten und an Alpenrosen-Stauden vorbei, in
eines der schönsten Täler! Val Cadlimo. Immer
wieder halten – schauen, wie der Bach sich in die Felsen gefressen
hat, wo ist die schönste Badewanne, wo der schönste Ort
zum Bächlä
? ... So wunderschön! – die
Ebene, die Seelein, das Wollgras, der glitzernde, tiefblaue Bach!
zur Cadlimo Hütte SAC. Schwieriger steiler
Abstieg, über Felsen kletternd. Eine Quelle! Steiniger
Hüttenweg hinunter ins Val Canaria. Auf dem Strässchen
bis zu den ersten Häuser nach Rütan dei Sassi,
den Weg auf der rechten Talseite kurz hinauf über Monti
und Cassina dem Hang entlang direkt nach Airolo, die
Zivilisation holt einem wieder ein ...
Variante:
Von der Cadlimo Hütte südlich hinunter zum Lago Ritom.
Von St. Piora mit der Bahn 800 Höhenmeter hinunter nach Piotta.
Über die gebogene Brücke verlässt man die Zivilisation. Auf der westlichen Talseite durch den Wald (bei heftigem Gegenwind) talaufwärts. Kurz der Strasse entlang durch Fontana. Wieder auf dem Weglein, entdeckten wir eine wunderschöne Gruppe Fliegenpilze, wie aus dem Bilderbuch. Das Waldsträsschen hinauf zur Alp Cristalina, auf schönem Bergweg vorbei an der Cristalina-Hütte zum Passo di Cristallina. Hier wird die neue Hütte gebaut. Den Schutthang hinunter auf einem ebenen Weg, der steil zum Stausee Sfundau abfällt zu einem kleinen Pass. Links dem Hang entlang in einem Bogen über P. 2341 hinunter zur Strasse. Auf der Kraftwerkstrasse nach Robiei (auf dem Wanderweg um den Lago di Robiei ist ein Umweg, über die Staumauer ev. eine Abkürzung). Oberhalb Robiei unteres Weglein (ist gut markiert) dem Bach entlang über P. 2156 ins Val di Fiorina, in ein verlorenes, traumhaft schönes Tal! Eine Ebene, durch die der Bach seinen Weg selbst bestimmt, leuchtendes Wollgras, einige Stufen mit kleinen Seen, ist es das schönste Tal? Vor dem Pass über Felsblöcke hinauf nach Italien, Boccetta di Val Maggia. Hinunter den vielen Seen entgegen. Auf einem Trampelpfad zum Lago Toggia hinab (der Weg ist etwas anders markiert). Dem Stausee entlang das schönste Blau im Abendlicht geniessend! Auf der Strasse hinab, zum Teil durch inoffizielle steile Abkürzungen, zum Walserdorf Riale im Val Formazza. Zum Glück gibt es etwas der Strasse talauswärts eine Herberge.
Hinter dem Hotel direkt einen kleinen Trampelpfad hinauf zum Strässchen oberhalb des Lago di Morasco (von Riale würde man direkt Richtung Lago di Morasco). An der Alp Nefelgiu vorbei, über den Bach (Achtung Wassereis) hinauf zum Passo di Nefelgiu. Angenehm steigt es hinab zum nächsten Stausee. Am westlichen Ufer des Lago Vannino entlang, bis der Weg etwas ansteigt, zu P. 2279. Schöner Wanderweg hinauf zur Scatta Minoia mit Biwak-Hütte. Locker hinunter an vielen Murmeltieren vorbei zur Alp Forno inf. und schon wieder leicht aufwärts über die Alp Forno sup. zum Albrunpass. Wieder in der Schweiz auf einem schönen alten Plattenweg hinunter ins Binntal. Eigentlich sollte man sich hier viel Zeit für die Steine nehmen! Denn das Binntal ist sehr mineralienhaltig. An der Binntal-Hütte vorbei, durch eine sumpfige Wiese und nach einer kurzen Preiselbeeren Stärkung, hinunter über den Bach. Auf dem Strässchen oder wunderschönen Wanderweg Binn entgegen. Bin ich von den vielen wunderschönen Tälern schon so verwöhnt, dass es mir den Atem nicht mehr nimmt? Aber doch geniesse ich überall die Schönheiten und das Spezielle! Durch Fäld, die prächtigen Häuser bewundernd, an heissen trockenen Hängen vorbei nach Binn. Nach einer Verpflegung über den Bach und die Strasse ins andere Seitental. Ein leichtes Weglein dem Hang entlang über Eigne und Schapulmatta nach Heiligkreuz. Westlich den steilen Hang hinauf auf eine flache Alpstrasse. Dieser folgend über Sickerchäller nach Mässhitta. Eine zweite Stufe überwindend hinauf dem langgezogenen Saflischpass entgegen. Locker hinunter zum Massenlager Fleschboden (oberhalb Rosswald) direkt über dem Rhonetal. Wunderschön wie die Rhone im Abendlicht glitzert!
Den Weg kurz zurück, dann hinunter nach Staffel. Nicht wie wir auf der Höhe bleibend, ganz hinten im Tal über den Bach und hinauf zur Seewjistafel! Hat unsere Konzentration nachgelassen? Ich ärgere mich jetzt noch über unseren Fehler. Auf dem Simplon-Höhenweg über Felstreppen auf und an Stauden vorbei, mit zwischendurch einem wunderschönen Blick ins Rhonetal und auf die Bauwerke der Simplon Passtrasse nach Bortel. Kurz in kleine Täler, über Bäche, bei Schrickbode eine kleine Pause und weiter nach Wintrigmatte. Nach der Brücke links hinauf über Bärufalle zu P. 2310. Noch etwas hinauf, dann hinunter an vielen Preiselbeer- und Heidelbeerstauden vorbei zur PTT Station Schallbett. Auf der gleichen Strassenseite hinauf, über die Galerie führt der Wanderweg weiter (über einer Wasserrinne hat es nur ein halbierter Baumstamm, ev. heikel bei Regen). Eine Leiter hinauf und ein kurzer steiler Weg hinunter, dann auf einem breiten Weg, das Tunnel umgehend und schon bald ist man auf dem Simplonpass das Ziel!
Variante:
Von P. 2310 das Bodmertälli hinauf über die Mäderlicke,
danach das Chaltwassertälli hinunter zum Simplonpass.